Der Okularauszug ist der „Geräteträger“ bzw. Okularträger und dient dazu den richtigen
Fokusabstand einzustellen. Dies kann nur gelingen wenn die optische Achse des OAZ
mit der optischen Achse des Hauptspiegels übereinstimmen. Damit dies gelingen kann
muss der Sitzt des OAZs auf dem Tubus stimmen und der Fangspiegel mit dem Hauptspiegel
passend zum OAZ ausgerichtet sein. Hier bedarf es Geschick, Geduld und Übung auch
muss man das benutzte System hier ein Newton-
RICHTIG
VERSATZ
NEIGUNG
Gute Okularauszüge bieten Möglichkeiten an den Versatz und die Neigung einzustellen. Je günstiger ein Teleskop wird um so weniger oder schlechter kann man in der Regel einstellen.
Die Fokuslage kann bei den meisten Teleskopen manuell eingestellt werden. Gute OAZ haben zusätzlich einen Feintrieb. Da aber das Teleskop wenn man es berührt in Schwingung gerät ist es nicht einfach manuell die richtige Fokuslage einzustellen. Ein elektronischer Fokussiertrieb (EAF electronic auto focuser) hilft da ungemein. Man kann den Fokus einstellen ohne das Teleskop zu berühren. Auch lässt sich über Programme ein EAF ansteuern und somit eine automatisierte Bedienung erreichen.
Um die oben abgebildeten Abweichungen beim OAZ zu korrigieren müssen entsprechende Einstellungen vorgenommen werden. Sollte der OAZ keine Justiermöglichkeit habe so muss man mit der Abweichung leben oder am Teleskop Veränderungen vornehmen. Ein Teleskop ist kein heiliger Gral es ist ein Gerät mit dem Gearbeitet wird. Da kann man wenn man es sich zutraut daran arbeiten.
Den Versatz kann man einstellen indem man die Flanschlage zum Tubus vermisst. Sollte der OAZ ausser Mitte sein dann müssen aus den Befestigungsbohrungen Langlöscher gefeilt werden. Dann lässt sich der OAZ in die entsprechende Richtung verschieben. Wenn die Abweichung nicht zu groß ist kann auch die Bohrung etwas aufgebohrt also größer gebohrt werden.
Um die Neigung bei einem OAZ einzustellen benötigen wir einige Hilfsmittel. Ich habe bei meinem Tubus auf der gegenüberliegenden Seite eine kleine Bohrung (Ø 2mm) angebracht. Jetzt kann ich in den OAZ den Justierlaser einstecken und der Laserstrahl muss genau durch diese Bohrung verlaufen. Dann fluchtet die Öffnung vom OAZ mit der kleinen Bohrung. Damit man das machen kann muss leider der Fangspiegel ausgebaut oder um 90° gedreht werden. Wenn keine Einstellschrauben vorhanden sind muss man zwischen Tubus und Flasch dünne Blechstreifen oder Unterlegscheiben unterlegen. Da die Abweichung nicht all zu Groß sein sollte hilft es wenn man alle vier Befestungsschrauben mit Unterlegscheiben bestückt und die entsprechende Unterlegscheibe allmählich abschleift.
Da im OAZ einiges an Ausrüstung geklemmt wird kommt einiges an Gewicht zusammen:
Kammera+EFW+Filter+Rotator+Komakorrektor = 2.310g
Somit wirken auf den Auszug eine Gewichtskraft von ca. 23N und ein Drehmoment von ca. 2,5Nm. Dieses muss der OAZ in der Lage sein ohne Verschiebung bzw. Verformung zu tragen.
Manche empfehlen beim Justieren Gewichte an den Auszug zu hängen. Dadurch soll die
Belastung berücksichtigt werden. Meiner Meinung nach ist das nicht empfehlenswert
wenn das System nicht absolut Steif und Spielfrei ist. Den das Teleskop bleibt in
seiner Position nicht stehen sonder wir entgegen der Erdrotation bewegt. Und bei
überschreiten des Meridians wird ein sogenanter Meridianflip durchgeführt dadurch
wird das Teleskop in die entgegengesetzte Position gebracht. Somit ändern sich die
Krafteinleitverhältnisse! Wenn man mit dem simulierten Gewicht arbeitet dann muss
man auch in allen Lagen prüfen! Also das Teleskop auf der Montierung in alle Richtungen
schwenken prüfen nachstellen und wieder alle Position abfahren. Nach der Justageempfehlung
von Lacerta darf sich der Laserpunkt auf dem Hauptspeigel nicht mehr als 1-
Auch der Auszug muss eingestellt werden. Dieser ist der die Ausrüstung aufnimmt und
fixiert sowie die gesamte Last bewegt. Viele OAZs arbeiten mit dem crayford-
Das Anbringen des EAF ist mit dem mitgelieferten Zubehör nicht immer zweckmäßig.
Da das Anflanschen des EAFs die Justierschrauben unmöglich gemacht hätte habe ich
einen Adapter aus 3D-
Auch die mitgelieferte Flexkupplung ist für diese Anwendung nicht geeignet, da wie
der Name es schon verdeutlicht die Kupplung flexiebel ist und wir genau positionieren
müssen. Wegen der hohen Belastung verdreht sich die Flexkupplung und die Positionierung
wird extrem Ungenau. Abhilfe schafft da eine Oldham-
Das Auszugsrohr hatte im Originalzustand nur eine Klemmschraube auch hier habe ich drei Rändelschrauben M4x20mm 120° versetzt eingebaut. Die Enden der Rändelschrauben habe ich auf der Drehmaschine zu einer Halbkugel geformt. Kann man mit einer Feile und einem Schraubstock auch machen.
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