Montierung
Elektronische Libelle
Fehler Total = 0,61’’
Fehler Total = 0,14’’

Die Montierung ist das Kernstück der Nachführung. Ohne sehrgute Nachführung gibt es keine guten Astroaufnahmen. Auch wenn die Optik noch so gut ist. (Zur Nachführung gehören: Stativ, Montierung, Software und Nachführkamera bzw. Guidingkamera mit Optik). Ich benutze die EQ6R-Pro und beziehe mich darauf.

Wichtig ist die Montierung muss stabil und steif sein sowie erschütterungsfrei stehen. Danach muss sie perfekt nachführen also die Erddrehung ausgleichen.

Meine Erfahrung hat gezeigt dass das mitgelieferte Stativ die Anforderungen für eine gute Astrofotografie nicht erfüllt. Kommt die Montierung an seine Belastungsgrenze versagt das Originalstativ.

Um diesen Fehleranteil zu Vermeiden habe ich ein kurzes Säulenstativ gebaut. Welche Steif, Standfest und perfekt Justierbar ist auch wenn das Teleskop montiert ist.

Der Unterschied zwischen den zwei Stativen ist lässt sich am besten durch den Verlauf der Nachführung zeigen.

Um eine Vorstellung zu haben was dies bedeutet ist hier eine Darstellung. Das rote Rechteck ist der Ausschnitt den der Bildsensort erfasst. Der rote Punkt in der Mitte ein Pixel im Bild entspricht 170x170 Pixel auf dem Bildsensor. Ein Sensorpixel hat eine Abbildungsgröße von 1’’ x 1’’ (1’’ = 0,00028°). In der Regel sollte man um eine Potenz besser sein um die Sensorqualität ausnutzten zu können. Mit einer Total Abweichung von 0,14’’ ist man da sehr nahe dran für meine Anforderungen vollkommen ausreichend.

Stativ

Damit die Nachführung auch gut gelingt muss die Säule/ Stativ perfekt ausgerichtet sein. Besser als eine herkömmliche Wasserwage ist eine elektronische Libelle man muss nicht anhand der Luftblase die Lage abschätzen. Zusätzlcih ist die Anzeige beleuchtet und somit im Dunkeln gut einsetzbar. Meine elektronische Libelle soll 0,01° genau sein.

6248x4176

Pixel

170x170

Pixel

EQ6R-Pro
iPolar
USB 3.0 Hub
Powerbox
Gegengewichte
Gegengewichtsstange
Klemmschraube
Kabelfixierung
Klemmschrauben
Prismenschiene
Polsucher
Einstellschrauben Polneigung
Einstellschraub Polrichtung
Screenshot von iPolar Software
Mit iPolar Montierung ausrchten

An den Einstellschrauben Polneigung und Polrichtung so lange drehen bis Kreuz und Punkt übereinander liegen! Wichtig gut festzeihen muss unter Druck sein damit sich die Montierung nicht verstellt. Vorteil man kann auch während der Aufnahme nachsehen ob alles noch passt!

Damit die Montierung gusgerichtet werden kann ist ein Polsucher verbaut. Um einen bequemen und guten Einblick durch den Polsucher zu haben muss der Sucher in ca. 1,5m Höhe sich befinden. Da dies gegen eine gute Nachführung spricht ist mir persönlich das auf dem Boden Herumkriechen um durch den Polsucher zu schauen nicht recht. Daher habe ich mich für die kamerageführte Variante der Polausrichtung entschieden und meine dass diese Art wenn man alles richtig gemacht wird auch genauer ist.

Wenn Punkt und Kreuz sich nähern springt die Anzeige auf Großbild um dadurch erhöht sich die Einstellgenauigkeit. Sobald sich Kreuz und Punkt decken wird der Punkt und das Kreuz grün. Schöne Sache man kann bequem einstellen und am entfernt stehenden Monitor alles beobachten.

Nach dem Anfahren eines Objekts überprüfe ich die Ausrichtung erneut. Sollte da eine Abweichung vorhanden sein stelle ich die

Polausrichtung erneut ein. Danach schalte ich das Programm und

die iPolar Kamera aus.

Wie so üblich sind an den Astroausrüstungen die gewöhnlichen PC-Steckverbinder verbaut. Nachteil dieser Steckverbinder diese sind nicht stabil und nicht gegen herausrutschen des Steckers geschützt. Des wegen empfehle ich immer den Umbau wenn möglich oder die Kabel so zu fixieren das die Steckverbinder entlastet sind. Durch die Kälte in der Nacht werden die Kabel steifer und somit die Belastung auf die empfindlichen Verbinder um so höher. Ich habe oft gesehen dass Kabel nur mit einer Kabelklemme fixiert werden. Dies ist nicht ausreichen man benötigt mindestens zwei Kabelklemmen um ein eingeleitetes Drehmoment aus dem Kabel zu eliminieren.

Montierung




Gegengewichtsstange
Bohrung






Fixier-
schraube

Kippachse           Kipprichtung

Praxisbeispiel:

Eine weitere Schwachstelle bei der Montierung ist die Gegengewichtsstange. Diese wird nur mit einer Schraube fixiert und in der Regel sind 10kg Gegengewicht angehängt. Dadurch kann es vorkommen dass die Gegengewichtsstange durch das Schwenken der Montierung kippt. Dies führt zu einer Erschütterung des gesamten Systems was zu einigen Verstellungen/ Verschiebungen führt.

Gegengewichtstange

Die meisten Konstrukteure lehnen sich an die DIN705 an. Somit wird unter 70mm nur eine Madenschraube verwendet. Dies ist machbar aber führt zu den o.g. Problemen.


Klemmung zwei Schrauben 135° Einstellung drei Schrauben 120° gute Konstruktionen weisen unter den Schrauben ein Andruckblech auf

sehrgute Konstruktionen verwenden

zusätzlich geschliffene Schraubenenden.

Hier hat jemand seine Hausaufgaben

Gemacht. Wenn die Schrauben an den Enden bearbeitet sind ergibt das eine +1!

Hier beide Varianten wie man

Es nicht machen sollte. Einmal eine Klemmschraube und einmal zwei Klemmschrauben um 90° versetzt.

Auch die Gegengewichte haben einen Einfluss auf die Nachführung. Versuchen die Gegengewicht beim Auswuchten so nah wie möglich an die Montierung zu bekommen (1. Pendellänge kurz halten und nie das Teleskop auf Null auswuchten, die Antriebe sollen immer etwas zum ziehen haben dadurch kommt das System nicht so schnell ins Schwingen). Ich stelle die Gewichte wie folgt ein:

1. Große Unterlegscheibe bei der Sicherungsschraube unterlegen

2. Die Gegengewichte auf diese Unterlegscheibe auflegen

3. Gegengewichte fest anziehen

4. Die Gegengewichtsstange in die Montierung schieben bis Gleichgewicht erreicht ist.


So hat man die Sicherheit kürzeste Pendellänge, Gegengewichte können nicht nach Unten verrutschen und Gegengewichte können nicht kippen (siehe Gegengewichtsstange gilt auch für die Gegengewichte). Wenn man es perfekt machen möchte kann man im 135° Winkel eine zweite Klemmschraube anbringen.

Gegengewichte
Teileträger
Gegengewichte
Gegengewichtsstange
Sicherungsschraube
Große Unterlegscheibe
Klemmschrauben

- Den Aufstellungsort gut aussuchen, dieser sollte so gut wie
  möglich im Licht- und Wind-Schatten sein.

- Störende Lichtquellen sind: Straßenbeleuchtung,
  Gebäudeaußenbeleuchtung, Treppenhausbeleuchtung,
  Fensterbeleuchtung, Fahrzeuge, städtische Beleuchtung (ich kann
  z.B. nicht nach Westen aufnehmen, da dort HB Mannheim und
  BASF Ludwigshafen ist, von dort wird der Himmel extrem
  Angestrahlt)

- Der Untergrund sollte fest und stabil sein (wenn man auf der
  Wiese oder Schotterweg aufstellt kann man 40x40 Gehwegplatten
  unter die Stativbeine legen, diese vorher mit einem
  Gummihammer anklopfen)

- Stativ aufstellen und mit Kompass und Wasserwage ausrichten
  (ich benutze eine elektronisch Libelle, die ist beleuchtet und man
  hat Zahlenwerte kein abschätzen, sicher geht auch ein Handy)

- Montierung vorsichtig auf Stativ auflegen und befestigen

- Teleskop; Gegengewichte, Imagetrain aufsetzen (Hier Teleskop
  nicht zu lange in den Händen halten oder gar am Körper
  andrücken, die eingebrachte Wärme muss auch wieder weg)

- PC und alle Kabel anschliessen alles einschalten

- Aufstehen nach oben und alle vier Himmelsrichtungen schauen ob
  Wetter noch OK ist

- Mit iPolar Montierung zum Himmelspol ausrichten

Praxistips

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